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Kambodscha Tagebuch

12. Januar 2006
Gegenüber, auf der anderen Straßenseite, sitzen 15 Männer und schauen zu wie zwei von ihnen Mühle spielen, nach kambodschanischen Spielregeln. Ihre Mopedtaxis (Motodup) stehen auf dem erdigen Weg der zur Schule führ, er beginnt gleich neben dem Haus.

Die Männer haben Feierabend, den ganzen Tag haben sie auf Fahrgäste gewartet, gefeilscht, knapp genickt, wenn der Preis zu niedrig war, ihre Fahrgäste saßen hinter den Fahrern auf, manchmal allein, manchmal eine ganze Familie und dann schlängeln sie sich durch den Verkehr, hin zu Zielen die nicht ihre sind.

Manche von ihnen haben ihr Motodup geliehen und müssen Miete zahlen, da bleibt vom Gewinn eines Tages nicht mehr viel übrig. Manche von ihnen haben noch einen, oder zwei andere Berufe. Ausnahmsweise gibt es heute abend billigen Schnaps. Nach ein paar Gläschen werden sie nach Hause fahren, zu ihren wartenden Frauen.

18. Januar 2006
Die Dame Phnom auf dem Berg Penh …

Die Dame ist am Wat Phnom anzutreffen

trägt jeden Tag eine andere Farbe.

24. Januar 2006
Zwei Mitarbeiterinnen von H&M zu Besuch in Kambodscha. Ingrid Schulström ist bei H&M zuständig für Umwelt und soziale Verantwortung. Katarina Kempe verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit bei H&M.

Zitat „Für ein paar Tage nimmt UNICEF uns ist auf eine Projektreise nach Kambodscha sie soll unsere Kenntnisse über dieses Kand vertiefen und uns helfen, die soziale Verantwortung zu tragen, die wir in allen Ländern, in denen wir Kleidungstücke fertigen lassen, auf uns nehmen nöchten.“ Zitat Ende

Der Artikel über die Reise nach Kambodscha und die Besichtigung verschiedener UNICEF Projekte, die unter anderem auch finanziell von H&M unterstützt werden befindest sich
><((((º> hier <º))))><

25. Januar 2006
Gesichter sind wie Landschaften und gleichsam nackt. Dort wo eine Kamera ein Gesicht festhält, fängt sie auch Kultur und Lebensgeschichte ein. Ich bin in die Gesichter eingedrungen und habe mir eine Lebensgeschichte zu ihnen ausgedacht, doch dann sah ich diese Gesichter wieder an und war ihnen nicht näher gekommen, als die Nähe die sie mir erlaubten. Diese Offenheit ist ein Geschenk und ich schämte mich der Geschichten die ich in diese Augen hinein geschrieben hatte.

Jetzt bin ich wieder befreit vom Zwang alles zu interpretieren und schaue in diese Gesichter die genug erzählen, für den der nur Schauen ist. Es gibt Bilder die brauchen keine Erklärung!

In meiner Erinnerung lebt alles fort was ich gesehen habe und noch sehen werde, manches wird scheinbar vergessen. Ich habe heute so viele Menschen, die ich fotografierte und mit denen ich lebte wieder getroffen, dass ich ganz Staunen bin, dass ich sie wirklich traf.

Auch wenn es banal klingen mag: Das Leben ist ein Geschenk!

Eine Kamera kann zum Tagebuch werden und vergängliche Augenblicke festhalten. Bei Menschen die glauben nicht schreiben zu können, häufen sich die Bilder und sie treten ihre Rückreisen an, wie andere wenn sie lesen.

31. Januar 2006
Am Sonntag im Zoo, etwa 60 Kilometer von Phnom Penh, sahen wir eine Tafel am Bärenkäfig, die unsere Aufmerksamkeit auf die Organisation „Free the bears“ aufmerksam machte.

Zu Hause im Internet erfuhren wir dann vom Tod Simon Huttons. im Juni 2005 in Phnom Penh.

…. bevor ich den Bären helfen würde, würde ich immer zuerst den Menschen helfen wollen.

Die letzten fünf Kilometer bis zum Zoo sind Sandpiste. In regelmäßigen Abständen standen sehr alte und oft gebeugte Menschen, mit Wassereimern am Straßenrand, bevor unser Auto sie erreichte machten sie die Straße vor sich mit einer Schöpfschale Wasser aus den Eimern nass, wie eine Segnung und aus dem praktischen Grund nicht so sehr von der uns nachfolgenden Staubfahne eingenebelt zu werden.

Wir waren nicht darauf vorbereitet und so waren unsere Geldscheine recht schnell verteilt. Die alten Menschen sprachen Segenssprüche für unser weiteres Leben. Es war ein skurrile Situation und mir fehlen die Worte meine Gefühle zu beschreiben.

Manche von ihnen waren von einem Leben schwerer körperlicher Arbeit gekrümmt und konnten nicht mehr aufrecht gehen. In ihren Gesichtern standen viele Erlebnisse, Schöne und Schwere, geschrieben.

Im Wat erfuhren wir von einem Mönch, dass diese alte Menschen keine Familien mehr haben und das sie jeden Samstag und jeden Sonntag die Straße säumen um von Besuchern de Zoos Geld zu bekommen. Davon bestreiten sie ein bescheidenes Leben und für ein gutes Karma im nächsten Leben bringen sie das Wenige das sie haben in das Wat, damit die Mönche für sie beten.

Wenn dieser Artikel dazu Beiträgt, dass die nächsten Wochenend Zoobesucher genug Geldscheine dabei haben um sie aus dem Fenster zu reichen, dann wäre dies ein bescheidener Erfolg.

2. Februar 2006
Ein Teenager wurde sofort getötet und zwei wurden schwer verletzt, bei einer Landminen Explosion in der Provinz Batambang, letzten Sonntag. Die Landminen befanden sich auf einem Feld, das von Landminen befreit galt. Die Familie nutzte die Felder seit Jahren für den Anbau von Mais und Sesam.

Montag - In Sampov Loun Distrikt ein 19 Jähriger Student grub hinter dem Haus seiner Familie um, als der Spaten auf ein Frosch Mine stieß. Die Mine explodierte und riss ihm seinen Unterschenkel bis zum Knie weg.

06. Februar 2006
Im Park des Königs wächst ein seltsamer Baum. Aus seinem Stamm wachsen unzählige Ranken, gefiedert und an deren Ende befinden sich diese herrlich duftenden Blüten, in mitten der Ranken gibt es eine braune Frucht, die so groß wie ein Basketball ist.

Sale Shorea Robusta, malvenartig, gehört zur Familie der Flügelfruchtgewachse. Zwei der Legenden die sich um diesen Baum ranken besagen dass Buddha unter einem Sale Shorea Robusta Baum geboren wurde, in der anderen Legende starb er unter einem solchen Baum. Deshalb gilt dieser Baum als besonders heilig.

Ein Sale Baum wächst mit den Wurzeln in die Unterwelt und seine Krone streckt sich, mit den Blättern die so gewachsen sind, dass den Stamm des Baumes noch sonnenlicht erreicht, in den Himmel.

Genutzt wird der Baum auf verschiedene Weise, zum einen sind seine Öle in Schokolade zu finden, zum anderen als einfaches Lampenöl, um Boot abzudichten, in Zeiten von Hunger wurde seine Frucht zu Mehl verarbeitet, Farbe für religiöse Zeremonien.

Der Baum wächst hauptsächlich in Indien, Nepal, Bangladesch und im Osten von Burma. Ob die drei Sale Shorea Robusta Bäum, im Park des königlichen Palastes, die einzigen in Kambodscha sind, kann ich nicht sagen.

Inzwischen weiß ich das die drei Bäume im Königspalast gar nicht Shorea Robusta heißen, sondern viel mehr Couroupita Guianesis, Kanonenball Baum so lautet der englische Name ins Deutsche übersetzt. Ursprünglich kommt dieser Baum aus Süd Amerika ist inzwischen aber in Thailand, Vietnam, Kambodscha, Indonesien, Sri Lanka, Malaysia und Indien zu Hause. Man findet ihn innerhalb der Pagoden, beziehungsweise Tempel dort wurde der Baum zur Verehrung Buddhas gepflanzt. Der Duft der Blüten ist malvenartig, die Frucht reift am Stamm, mich erinnert sie eher an einen Basketball als an eine Kanonenkugel.

In Kambodscha kochen Frauen aus den getrockneten Blütenblättern einen Tee um die Geburt einzuleiten.

18. Februar 2006
Morgen fahren wir ans Meer. Sandschaufeln und Förmchen sind schon eingepackt. Unsere Freundin die in unserer Stadtwohnung bleibt, hat sich eine Muschel gewünscht, die bringen wir ihr ganz bestimmt mit.

Vom Strand aus werde ich mich nicht melden, meine Tastatur ist gerade wieder gestaubsaugt worden, da werde ich mir keinen Sand reinschaufeln.
Die Sonnenmilch bleibt bis Morgen früh im Kühlschrank. Nur 250 Kilometer bis Sihanoukville, nie waren wir dem Meer so nahe.
Am Mittwoch bin ich wieder in Phnom Penh.

15. März 2006 – Postkarte aus Kambodscha 002

Depot Beach in Sihanoukville - Kambodscha

Wieder am Meer. Paradiesische Zustände, hier kommen die frittierten Langusten auf den Köpfen der Frauen daher, die sie geschickt auf runden Tabletts balancieren. Sie filetieren die Langusten und beträufeln sie mit einigen Tropfen Limonen, Carsten und ich brauchen das köstliche Fleisch nur noch in den Mund zu stecken. Näher kann man dem Paradies fast nicht kommen. Carsten fragt sich immer wieder laut warum man noch nach Thailand ans Meer fahren soll.
Drei Tage fahren wir auf dem Moped an phantastischen Stränden vorbei. weißer Sand und türkisfarbenes Meer.
Nach dem Queens Hill ist das Land links von der roten Piste abgesteckt. Wir fahren zwei Kilometer nur an Mauern entlang, hinter denen sich kein Haus, nicht einmal ein Baum befindet, die Kehrseite des Paradieses. Hier haben große Herren ihre Hand aufgelegt.
Am Depot Beach, ein treffender Name, denn hier befindet sich das Öldepot und ein langer Steg führt hinaus ins Meer, hier werden künftige Öltanker abgepumpt.
Der Sand ist hier weißer und das Meer so sanft, man kann weit hinausgehen, ein Strand für Babys. Auf einer großen Stellwand ist die Zukunft dargestellt. Hier soll ein Hotel entstehen. Zwei Türme werden einst der Küste ihren Stempel aufdrücken, 15 Stockwerke hoch, drei niedriger Gebäude werden die Türme umschließen, immer noch fünf Stockwerke hoch.
Bevor die Prospekte gedruckt werden, müsste der Strand noch umbenannt werden und dass Öldepot wird raus geschnitten.

Liebe Grüße vom Meer
Ilona und Carsten



Claudia Klinger war in Kambodscha. Nach einigen Jahren virtueller Bekanntschaft und einigen e-Mails mit anregenden Gedanken, konnten wir uns in Phnom Penh, im „The Shop“ zum ersten Mal persönlich treffen. Im hinteren Teil des Cafes saßen wir gut zwei Stunden zusammen und es war nicht eine Minute langweilig.

Jetzt sind ihre ersten Eindrücke online. Die Fotos sind hervorragend geworden.
Wieder daheim 05. März 2006
Jetlag und deutsche Kälte 10. März 2006

23. März 2006

Baustelle in Phnom Penh, Norodom - Ecke Strasse 380

Weil Eiline gefragt hat und diese Baustelle nun schon so lange hier zu sehen ist und deren Vorankommen man fast wöchentlich hier verfolgen kann, hier ein paar Informationen, allerdings nur Gerüchte. Wer hier baut? Es soll der Manager von Tiger Beer aus Thailand sein. Er soll in dieses Haus einziehen, mit drei Personen. Allerdings das erste was schon stutzig macht ist das Tiger Beer ein Unternehmen aus Singapur ist. Es bleibt also auch weiterhin spannend. Morgens stehen einige Cyclo- und Motoduppfahrer vor der Einfahrt und hoffen als Tagelöhner eingestellt zu werden. Die Arbeiterzahl die auf der Baustelle beschäftigt ist schwankt sehr, mal sind es nur ganz wenige mal sind es über Dreißig. Zur Zeit sind es wieder ein paar Arbeiter mehr, dass Dach nimmt immer deutlichere Formen an. Nachts ist jedes der glaslosen Fenster erleuchtet und die leeren Fensterhöhlen sehen lebendig aus, an den betongrauen Wänden ist kein Schatten zu sehen, so dass ich nicht glaube das dort auch in der Nacht gearbeitet wird

Die Hütten im Vordergrund sind nicht etwa die Behelfsbehausungen der Bauarbeiter, hier wohnen unsere Nachbarn an der gegenüberliegenden Straßenseite der Nummer 380.

24. März 2006
Am Samstag fahren wir nach Ratanakiri. 12 Stunden Fahrt sollen uns bevor stehen. Wir sind noch nicht sicher ob wir das an einem Tag fahren wollen. Es geht in den Nordosten von Kambodscha. Die Provinz grenzt an Laos und Vietnam. Wir werden eine lange Strecke am Mekong entlang fahren. Früh am Samstagmorgen werden wir von hier aufbrechen. In unserer Kühlbox werden wir etwas Schwarzwälderschinken und guten Wein für die Kollegen in Ratanakiri mitbringen. Eine Woche werden wir nicht in Phnom Penh sein.

4. April 2006 - 10 Jahre Süd Ost Asien
Heute vor zehn Jahren sind wir in Vientiane/Laos aus dem Flugzeug gestiegen und betraten zum zweiten Mal an diesem Tag südostasiatischen Boden. Elf Stunden dauerte der Flug von Frankfurt nach Bangkok und eine Stunde später ging es mit einer laotischen Fluggesellschaft weiter nach Laos. Wir flogen über den großen Nam Nguem Staussee und über den Mekong. Vom Flugzeug aus sah Laos so aus wie wir es uns vorgestellten hatten. Reisfelder unter uns. Damals wussten wir nicht, dass wir so lange in Süd Ost Asien bleiben würden. Das wir uns verlieben würden in Land und Menschen. 10 Jahre Süd Ost Asien und so wie ich vor einigen Jahren in mein Laotisches Tagebuch geschrieben habe, so kann ich auch nach dieser langen Zeit immer noch schreiben: Ich bin dort wo ich sein möchte.

Heute Abend feiern wir und gehen in ein sehr gutes Restaurant!

Cyclo in Phnom Penh in der Straße 380 nahe des Marktes Boeung Keng Kang

28. April 2006
Eine neue Perspektive dieser Baustelle die vor unseren Augen langsam wächst, seit dem wir im August 2005 in unsere Wohnung eingezogen sind. Die Perspektive die ich bisher gewählt habe für diese Dokumentation ist von unserer Dachterrasse aus.

Unsere Dachterrasse ist größer als das Stück Land, dass man Familien außerhalb von Phnom Penh geben wird, da auf ihrem bisherigen Land eine Firma wachsen soll. Das Grundstück das jede Familie bekommen soll ist 12 x 5 m.

Jeden Tag fällt mein Blick immer wieder auf die Baustelle, auch in der Dunkelheit, alle Fenster dort sind erleuchtet und die großen Straßenlaternen auf dem Grundstück sind ebenfalls an. Jeder Besucher der an die Brüstung der Dachterrasse tritt und das lebhafte Treiben unten auf der Straße betrachtet fragt irgendwann: Wer dort wohl einziehen wird? So erklärt es sich von selbst, dass „die Baustelle“ auch einen festen Platz im Phnom Penh Blogg hat.

Das Foto ist übrigens das erste das ich mit meiner Camera wieder machen konnte, ohne die pixligen Farbveränderungen und Streifen. 20 USD hat mich der Einbau des Ersatzteil gekostet. Bei der Reparatur ist der Blitz kaputt gegangen, angeblich wäre er schon kaputt gewesen, ich kann mit Fotos belegen das es nicht so ist, doch im Sony Service Center in Phnom Penh wusste ich mir keinen Rat. Da stand der Feinmechaniker und behauptet es sei bereits kaputt gewesen als er das schwere Objektiv öffnete und ich die ganz erstaunt, dass der Blitz nun nicht mehr geht, seit dem die Camera im Service Center von Sony war.

01. Mai 2006
Gestern sah es aus als würde die Regenzeit beginnen, doch die Chefmeteorologin der Regierung lies wissen das die Regenzeit nicht vor Morgen, Dienstag beginnen wird, fünf Tage später als im letzten Jahr. Farmer sollten sich darauf vorbereiten den Regenzeitreis zu pflanzen. Zu Beginn der Regenzeit wird erwartet dass die Regenfälle heftiger sein werden als am Ende der Regenzeit. Während der Regenzeit wird das Kanalsystem der Stadt mit 30.000 – 50.000 Kubikmetern Wasser zusätzlich belastet.

08. Mai 2006
Die letzten unangetasteten Riesen

Dieser Baumriese befindet sich nahe dem National Museum Ecke Strassenummer 13 in Phnom Penh

Es gibt Baumriesen in der Stadt, die haben sich selbst ein Denkmal setzen können, unangetastet von den Motorsägen der städtischen “Gärtner”. Schaut man ihnen bei der Arbeit zu, dann kommen einem große Zweifel an ihrem Wissen über ihr tun. Haben sie ihre Arbeit beendet, dann bleiben mächtige Stämme zurück und im Bereich wo sich einst eine ausladende Baumkrone über die gesamte Breite der Straße ausgebreitet hatte sind ein paar einzelne dicke Äste geblieben. Von Fern sieht ein solch getrimmter Baum aus wie ein Streichholz mit einem Pomp anstelle des roten Schwefelköpfchens.

Sehe ich Baumriesen wie diesen die Geschichte abgeben könnten hätten sie diese gespeichert, dann möchte ich sie beschützen, vor den Männern die für ein paar Riel im Monat ihnen zu Leibe rücken, mit schwerem Gerät schwitzend und voller Rinde und Sägestaub ihre Arbeit tun, von der sie leben.

Dieser Baum befindet sich in vertrauter Nachbarschaft mit dem National Museum, dass 1920 gebaut wurde und zu den schönsten Gebäuden in Phnom Penh gehört, von dem Bau könnte der Baum Geschichten erzählen.

11. Mai 2006
Ein „Restaurant“ kann vieles sein …Wenn der späte Nachmittag beginnt und es Zeit wird für einen Snack, dann wird gegenüber das Feuer geschürt und der Geruch von altem Fett verbreitet sich bis es verbrannt ist. Fleisch wird auf Bambusstöckchen gespießt und auf den kleinen Rost gelegt, ein Geruch entsteht der Kunden anlockt. Im Vorbeigehen nimmt man einen Spieß mit, schlendert weiter zum Markt und kauft Gemüse und Fleisch für das Abendessen ein. Hier an diesem Stand wird der kleine Hunger befriedigt.

Der Geruch hat auch einen vorbeifahrenden Motodupfahrer angelockt, der vor dem nächsten Fahrgast etwas zwischen die Zähne nehmen möchte. Kritisch betrachtet er das Fleisch und beginnt dann die Verhandlung über den Preis, mit dem Mädchen. Man einigt sich und der Zweiradtaxifahrer isst gleich an Ort und Stelle. Mit dem halb gegessenen Spieß winkt er nach einem Fahrgast: „Motodup?!“, ruft er. Das Mädchen geht zur Abendschule dort lernt sie Englisch. Die Eltern bezahlen für diesen extra Unterricht. Ihre Mutter übernimmt den Imbiss.

Einer unserer Nachbarn hat ein Restaurant geöffnet, Phnom Penh Street 380.

Phnom Penh, Mittwoch den 24. Mai 2006

Im Hintergrund die größte Uhr in Kambodscha befindet sich vor dem Pagodenhügel von Wat Phnom, in Phnom Penh

Ein Gespräch unter Fotografen, Kleingewerbebetreiber, wie man sie wohl in Deutschland nennen würde. Man findet sie überall dort wo ein Ort viele Menschen anzieht. Kambodschaner lieben es sich fotografieren zu lassen, vor einem blühenden Strauch, vor der größten Uhr in Kambodscha.

Manch einer überschätzt dann leicht die Möglichkeiten des Weitwinkels und muss enttäuscht feststellen das die Uhr und die Stupa von Wat Phnom zusammen nicht auf ein Bild zu bekommen sind.

Reiche US-Kambodschaner mieten sich einen solchen Fotograf auch schon einmal für eine Stunde dann stellt man sich nebst Gattin überall dort in Positur wo man gewesen sein sollte. Wieder zu Hause werden dann die Bilder gezeigt, für ein paar Riel der Beweis dort gewesen zu sein wohin manch einer wandern würde, wenn es zu mehr reicht als der Familie in Kambodscha Geld zu schicken, wenn man auch gleich selbst reisen kann und mit eigenen Augen sehen was sich verändert hat in Kambodscha. Vielleicht vortasten und sehen ob man wieder zurück geht.

Der Fotograf liefert abends nach dem Entwickeln frei Haus – oder ins Hotel.

26. Mai 2006
Der Monsun hat endgültig begonnen, selbst in der Stadt kann man ihn spüren. Sichtbar wird er mit dem Aufziehen der schwarzen wasserschweren Wolken, der Wind bewegt die Wedel der Palmen zu einem heftigen Tanz. In der Wohnung wird es dunkel - mitten am Tag.
Bald wird sich zeigen ob die Dächer meiner Nachbarn dicht sein werden.
Der Wasserverkäufer kann Feierabend machen.
Ehemalige Farbeimer, große Töpfe, der Wasserkrug den kein Mann alleine mit seinen Armen umfangen kann werden voll laufen, wenn der Regen kommt.

28. Mai 2006
Umschlag der Datensammlung Menschenrechte in Kambodscha
Human Rights in Cambodia:
The façade of Stability

“Few people are fooled by this,
and very few of them are
fooled for long.”
Ian Porter, Country Dierector,
Cambodia, World Bank GroupReport, May 2006
download pdf in English

07. Juni 2006
Über und unter den Dächern von Phnom Penh
In Süd Ost Asien ist das Farbenspiel des Himmels oft spektakulär. Man lernt die Farbe rosa und zartes lila mit neuen Augen zu sehen. Hier kommen diese Farben am Dämmerungshimmel nicht Bonbonfarben und kitschig vor, überhaupt verändert sich der Geschmack in Asien ein wenig oder sehr, doch dies fällt einem erst mit der Konfontation in Deutschland wieder auf.

Gestern Abend um 17 Uhr 30 als die Abendämmerung schon ein gutes Stück vorangeschritten war, bot sich wieder die Gelegenheit den Himmel neu zu entdecken. Da gibt es kein „das schaue ich mir gleich in Ruhe an“, der Himmel wartet nicht, er beschenkt nur den der kompromisslos schauen kann und bereit ist sich und die kleinen Aufgaben völlig zu vergessen.


In fünf Minuten war alles schon wieder vorbei und ein grauer Mantel senkte sich über die Hütten in meiner Nachbarschaft, spät flackerten dort die ersten elektrischen Lichter auf.
Der Preis für Rohöl steigt immer weiter, in Phnom Penh wird der Strom mit Dieselgeneratoren hergestellt und in das marode Netz gespeist. Viel geht auf dem Weg in die Häuser verloren.
Ob es in meiner Nachbarschaft bald dunkel bleibt, weil niemand mehr die Stromrechnung bezahlen kann?

10. Juni 2006


Foto Felzmann

Der erste Überseeflug in der Geschichte der Luftfahrt. Mit dem Luftschiff Do X wurde dieser Brief im Jahre 1930 nach Amerika und zurück nach Weinfelden in die Schweiz befördert. Dieser Briefumschlag ist heute etwa 350 Euro wert.
Ein historischer Brief.
Vielleicht wird eines Tages meine Serie „Kinder aus Laos“, die ich an meine Nichte nach Nord-Rhein Westfahlen schicke, ebenfalls etwas Wert sein. Die Postkarten aus Laos sind durchnummeriert, 72 Karten habe ich bereits verschickt, die Meisten aus Laos, seit Juni 2005 aus Kambodscha. Immer noch habe ich einen guten Vorrat an Postkarten mit Kindern aus Laos. Bei 100 werde ich aufhören und vielleicht eine neue Serie beginnen.

Ich wurde daran erinnert das es da draußen Sammler von Briefmarken gibt, dass es auch wertvolle Briefumschlage und Postkarten gibt, erfuhr ich erst als ich bei einem sammelnden Entwicklungshelfer einen Katalog von Felzmann fand.

Leider gibt es keine Abbildung der Briefe die ich gerne gesehen hätte:

Zitat aus dem Onlinekatalog:
„Französische Okkupation von Siam 1893 - 1904, 11 äußerst seltene Briefe aus der herausragenden und vielfach prämierten Sammlung Anatchai Rattakul, darunter u.a. POSTE DE PAK-NAM SIAM LE COMMANDANT D' ARMES in rot (nicht mehr als 10 Stück bekannt), schwarz (3 Stück bekannt) und 2x blau, der einzig bekannte Beleg mit CORPS D' OCCUPATION DE CHANTABOON, etc. - Alle Belege abgebildet und beschrieben in dem herausragenden Standardwerk "A Study of Thai Politics and History throught the Mails", einmalige Gelegenheit zum konzentrierten Erwerb dieser posthistorisch bedeutsamen Raritäten.“
Zitat Ende

Der Ausruf für diesen Briefe beträgt 20.000 Euro.

12. Juni 2005 Die Baustelle 17 Uhr 50 Ortszeit


Bei den Kabeln im Vordergrund handelt es sich um die Stromversorgung der Nachbarn und unserem Haus. Die Leitung für Kabelfernsehen ist auch dabei, ich werde wohl nie sicher wissen welche es ist, doch ist das auch nicht so wichtig.
Die Hütten im Vordergrund der Baustelle sind nicht die vorübergehenden Behausungen der Arbeiter auf der Baustelle, hier wohnen meine Nachbarn.
Sie verdienen ihr Geld mit ihren kleinen Restaurants, Lebensmittelläden und Wäschereien. Einer meiner Nachbarn fährt Tagsüber einen Land Cruser, ein großes Auto, fünf Türen - Neupreis 41.000 Euro, er ist der Fahrer einer Indischen Familie. Seine Familie hat das grüßte Haus und die Meisten Familienmitglieder die gemeinsam unter einem Dach leben. Seine Frau hat keinen Laden, sie ist Hausfrau.

Tagelöhnerinnen nach Feierabend beim Einkauf für das Abendessen.

15. Juni 2006


Weil in den Dörfern der Preis für den süßen Saft der Zuckerpalme immer weiter viel, sehen sich viele Farmer gezwungen nach Phnom Penh zu gehen in der Hoffnung dort arbeit zu finden. Dieser alte Mann hat Glück und er mietete sich ein Cyclo, wenn sein Tag gut war dann hat er neben der Miete für das Cyclo auch noch etwas um auf dem Markt eine bescheidene Menge Lebensmittel einzukaufen.
Die Cyclofahrer sind wahre Meister in Findigkeit und es gibt beinahe nichts was sie nicht transportieren können, selbst ein liegen gebliebenes Moped samt Fahrer wird zur Reparaturwerkstatt gefahren. In der Nacht wird das Cyclo zum Bett und zusammengerollt schlafen die Männer erschöpft ein.
Sie suchen den Schutz der viel befahrenen Straßen der Hauptstadt, den Schutz der kleinen Gruppe. So stehen sie am Rand des Monivong Boulevards und in der Regenzeit schlafen sie unter merkwürdig zusammengeflickten Zelten aus Plastikplanen in allen Farben und zerrissenen Regenkaps, die sie irgendwo im Müll gefunden haben.

22. Juni 2006
Versteigerung des Kambodscha Tagebuch
In ihrem Tagebuch berichtet die Hollywoodschauspielerin Angelina Jolie über die Erlebnisse während ihrer Reisen für UNHCR unter anderem nach Kambodscha, Pakistan und Ecuador.
Angelina Jolie ist Botschafterin des UN Flüchtlingshilfswerks United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR).

Die kambodschanische Regierung hat ihr Engagement für den Naturschutz in Kambodscha mit der Zuerkennung der kambodschanischen Staatsbürgerschaft gewürdigt. Jolie stiftete bis 2005 zwei Millionen Dollar für den Ausbau der Naturschutzgebiete in den beiden immer noch größtenteils verminten Provinzen Pailin und Oddar Meanchey im Nordwesten Kambodschas.
Sie adoptierte 2002 einen damals sieben Monate alten Jungen in Kambodscha.

Schon kurz nach Beginn der Eröffnung der Tagebuch Versteigerung schoss der Preis für das mit den Worten "In Liebe" signierte Werk der 31-Jährigen in die Höhe.
Der Erlös kommt rund 850 Flüchtlingen aus 29 Ländern zu Gute.

Zwei Tagebücher die nicht zur Versteigerung stehen Kambodscha Tagebuch und das Laos Tagebuch beide von Ilona Duerkop

18. Juli 2006
Ein letzter Blick fällt auf dich …

ein kurzer Blick im Vorübergehen auf Hühnerbeine - gesehen auf dem Markt in Batambang - letzte Woche

Manche Bilder drängen sich auch nach 10 Jahren in Süd Ost Asien als ungewöhnlich auf. An diesen Hühnerbeinen konnte ich einfach nicht vorbei gehen, ich hatte sie genau so gesehen und musste dieses Foto einfach machen, erst am Bildschirm fiel mir dann das Blut auf einigen Krallen auf – wie Nagellack und die Schönheit dieses vergänglichen Augenblickes war veredelt.

26. Juli 2006

Wie seit Jahrhunderten - Ochsengespann in Kambodscha

Die meisten Reisfelder sind schon bepflanzt nur noch ab und an sieht man Farmer mit ihren Ochsengespannen die Reisfelder pflügen, ein Bild das so schon viele hundert Jahre alt ist.
Mit Romantik hat das Leben der Farmer jedoch nichts zu tun.

Dort wo in neuster Zeit Traktoren auf den Feldern eingesetzt werden, geschieht es – wenn aus selten – das der Traktor über eine Miene fährt. Die Traktoren sind schwerer als die Mensch und Tier Gespanne und so explodieren Mienen die bisher nicht explodiert sind.

In Siem Reap kann man ein Kriegsmuseum besuchen und Landminen besichtigen, man erfährt wie sie explodieren, oft von einem Führer der selbst zum Opfer einer Landmine wurde.
Man schätzt das bis jetzt 50.000 Menschen Opfer von Landminen wurden.
12 Prozent der Dörfer sind am stärksten betroffen.

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P.s.: Ta Mok starb am letzten Freitag.

09. August 2006
Kurz vor 12, überall in Phnom Penh wird es merklich ruhiger. Auch die Bauarbeiter klopfen sich den Zementstaub von den Kleidern und kaufen von den fahrbaren Strassenständen süß-sauer Eingelegtes, oder lassen sich Sojabohnen mit einem Spiegelei braten.

Im Gegensatz zu Laos arbeiten in Kambodscha auch Frauen auf den Baustellen.
Das Haus kommt nicht so recht voran und wer dort nun einziehen wird bleibt solange ungewiss bis es bezogen wird.

Die Baustelle in unserer Straße

10. August 2006 Geburtstag des Blogg und Kambodscha Tagebuch

Settha Palace Hotel in Vientiane - Wandbild im hinteren kleinen Salon

Heute vor genau einem Jahr schrieb ich den aller ersten Eintrag in das Phnom Penh Tagebuch.
Inzwischen sind es 181 Einträge geworden, gemessen an einem Jahr ist es nicht viel, aber auch nicht wenig. Immerhin jeden zweiten Tag einen Eintrag statistisch gesehen, in der Schreibrealität sieht es anders aus.

Das Phnom Penh Tagebuch ist also ein Jahr alt geworden auf den Tag genau. Freunde und meine liebe Familie werden sich sehr wundern, sind sie doch daran gewöhnt das ich jeden Geburtstag vergesse und das ich an diesen gedacht habe ist nur ein Zufall.
Ich wusste natürlich das ich das Kambodscha Tagebuch (Foto hier) im August 2005 begonnen habe, doch wann das wusste ich nicht mehr und da ich eben eine „Bleistiftzeichnung“ hoch geladen habe, dachte ich mir ich könnte ja mal im Archiv nachsehen.

Ein Jahr und es wird weiter gehen. Das Laos Tagebuch ist letzten November sechs Jahre geworden – mal sehen wie alt dieses Tagebuch hier bei blogg.de wird.

Das ich Tagebuch schreibe hat eine lange Tradition. Ich habe mit 14 Jahren angefangen. Inzwischen sind es einige Bücher geworden, meine letzten Tagebücher die ich in Deutschland geschrieben hatte, habe ich mit nach Süd Ost Asien genommen.
Seit 10 Jahren lebe ich nun in dieser Gegend und es sind weitere Tagebücher hinzugekommen. 1999 begann ich Online Tagebücher zu führen, nicht so persönlich wie meine handgeschriebenen Tagebücher.
Vier Jahre habe ich für meine letztes handgeschriebenes Tagebuch (Foto hier) gebraucht, dass ist die längste Zeit bisher. Ich benutze immer das selbe Format. Mein schnellstes Tagebuch war in einem halben Jahr voll geschrieben.

Mit dem online schreiben ist mein Tagebuch schreiben weniger geworden.
Mein nächstes Tagebuch hat erst drei beschriebene Seiten. Doch wichtig ist:
Das ich weiter schreibe

18. August 2006
Die Eisenbahnschienen führen in Kambodscha meist nur in eine Richtung. Zwischen den Schwellen gibt es ab und an kleine Lücken, die man auf dem Bambuszug mächtig spürt. Der Bambuszug dient vor allem der Landbevölkerung als billiges Transportmittel nicht nur für Familien mit ihren Mopeds und Fahrrädern, auch für den Viehtransport.

Da es in den Provinzen keine Kühlhäuser gibt werden die Tiere lebend transportiert.
Gibt es auf der Strecke Gegenverkehr, dann wird die Fracht taxiert und der der weniger geladen hat muss abladen und den Bambuszug demontieren. Das ist schnell getan, denn es handelt sich um einen Lattenrost aus Bambus der auf zwei Eisenachsen aufliegt, angetrieben von einem Tracktormotor der mittels Keilriemen die hintere Achse antreibt, bis zu 60 Kilometer in der Stunde erreicht der Bambuszug.

Der Himmel war schon den ganzen Nachmittag dunkel fast schwarz. Als unser Bambuszug fertig auf den Schienen stand und die Fahrt mit lautem Geratter, dass einem ausgewachsenen Zug würdig war, fing es an zu nieseln. Der mächtige Monsunregen blieb zum Glück aus.

Ich fand 45 Stundenkilometer reichten mir völlig, bei den kleinen Brüstungen der Brücken hatte ich kurz vorher immer das Gefühl jetzt fliegen wir in hundert Teilen auseinander, jedes Mal kamen wir auf der anderen Seiten an und die Fahrt ging weiter, bis zum nächsten Bahnhof an dem auch der richtige Zug, zwei Mal in der Woche hält.
Der Güterzug fährt an diesem Bahnhof vorbei erst in Batambang hält er an.

Bambuszug - Viehtransport auf Schienen

22. August 2006
Verfolgt – Kinderschänder in Kambodscha
Am Sonntag sprang der 61 jährige Deutsche Karl Heinz Henning Opitz aus dem Fenster seiner Wohnung in Phnom Penh. In seiner Wohnung im ersten Stock blieben vier nackte Kinder zurück. Karl Heinz Henning Opitz war der Polizei aufgefallen und am Sonntag verschafften sie sich Einlass in seine Wohnung.
Sie befreiten die Kinder 10, 11, 13 und 14 Jahre alt und konfiszierten über 20 Digitale Kassetten und eine Digitale Video Camera. Auf dem beschlagnahmten Filmmaterial befinden sich etwa 1.600 Einzelaufnahmen.

Bei seiner Flucht stürzte Karl Heinz Henning Opitz auf eine Leuchtreklame die an der Fassade des Gebäudes angebracht wurde, er wurde in ein Krankenhaus eingewiesen, dort wurden seine Verletzungen behandelt.
Die Verletzungen die er den Kindern zugefügt hat werden von niemandem behandelt werden und hinterlassen unsichtbare Narben auf den jungen Seelen.
Opitz wird der Polizei übergeben werden sobald der Zustand seiner Verletzungen das zulässt.
Er lebt seit mehreren Jahren in Kambodscha.

Ein amerikanischer Kinderschänder hat die kambodschanische Staatsbürgerschaft bekommen. Erst danach wurde bekannt dass er in Thailand und Mexiko bereits Gefängnisstrafen wegen Missbrauch an Kindern verbüßt hat.

Auf den quartalsweise erscheinenden kostonlosen Städteführer befindet sich auf dem rückwärtigen Cover die Anzeige: „Sex with children is a crime.
If you have any information on the sexual exploitation or abuse of children, call: +855 (0)12 181 - 7280
Offenders face up to 20 years in prison in Cambodia as well as criminal prosecution in their own countries. More than 940 offenders have been arrested and prosecuted.”

Die Kampagne gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern wird von unicef und dem nationalen Polizei Ministerium unterstützt. Telefone sind Tag und Nacht besetzt und Anzeigen, Beobachtungen von verdächtigen Situationen können auch in Englisch entgegengenommen werden.

Am größten ist das Problem des sexuellen Missbrauchs von Kindern in Kambodscha dort, wo auch die Meisten Touristen unterwegs sind, die Masse gewährt ihnen Unauffälligkeit. Vor allem in Sihanoukville, Siem Reap und Phnom Penh.

27. August 2006 Sonntag
Das Klischee das der Fremde mit nach Asien bringt ist das das Leben auf der Straße stattfindet und es bestätigt sich, so auch in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. Dieser Schmied arbeitete auch am letzten Sonntag, als Arbeiter eines Unternehmers der unter anderem die prachtvollen Tore für die Villen in der Stadt herstellt.

Ich finde das Gesicht des Schmiedes sehr interessant, er war sich übrigens bewusst das ich ihn fotografierte und anders als in ähnlichen Situationen hier in Asien, stellte er sich nicht in Pose zu der es gehört seriös in die Kamera zu schauen und nicht zu lächeln, nein dieser Schmied tat das was die Fotografin sich wünschte, er arbeitete weiter und ich konnte genau den Augenblick festhalten den ich gesehen hatte und den ich fixieren wollte.

'Schmied in Phnom Penh von Ilona Duerkop

31. August 2006

Detail gezoomt von der unteren Terrasse auf die Baustelle.

Immer wieder werden Menschen von der Regierung gezwungen ihr Grundstück zu verlassen. Es gilt wer fünf Jahre auf einem Stück Land lebt, dem gehört es, doch in einer expandierenden Stadt hat dies natürlich keine Gültigkeit mehr.
Erst kürzlich sind 370 Familien vertrieben worden, dort wo ihre Hütten am Tonle Sap Fluss standen solle ein Einkaufszentrum entstehen – so das Gerücht.

Ich hoffe die Menschen und Hütten die gegenüber unseres Hauses (in dem wir eine Wohnung gemietet haben) stehen werden nicht verschwinden müssen, doch dies Hoffnung ist jetzt schon sinnlos, denn sie wohnen dort ohne Papiere, einzig auf Grund des guten Willens des Schuldirektors, denn das Gelände gehört zu einer Schule, natürlich lässt er sich für das Landnutzungsrecht, dass er streng genommen gar nicht gewähren kann, bezahlen.
UND deshalb ist immer wieder „Die Baustelle“ im Phnom Penh Blog online zu sehen.

Gleich wird es einen großen Regen geben, noch scheint auf der einen Seite die Sonne doch über der Baustelle ist der Himmel schon schwarz.

Die Baustelle Norodom Ecke Straße 380 in Phnom Penh

7. September 2006
Das Arbeitszimmer ist ein offener Raum. Vor meinem Schreibtisch führt die Treppe hinunter in den zweiten Stock, ein Geländer trennt die Treppe vom Schreibtisch nur wenige Zentimeter höher als der Tisch.
Die Tür zur großen Dachterrasse ist wegen der Moskitos vor allem während der Dämmerung und der Nacht geschlossen. Alle Geräusche der belebten Tagstraße dringen zu mir herein.

Das Hupen, das Holzgeklapper der Essensverkäufer mit ihren fahrbaren Küchen, die Stimmen der Kinder wenn die Schule beginnt, der Mittag kommt und die Schule aus ist. Das fröhliche Bambusgeklapper von einem Windspiel das ich in diesem Jahr in Ratanakiri gekauft habe und das genau vor den Palmfächern der Zuckerpalme hängt, die hinter den drei Häusern von gegenüber steht und vom Schreibtisch aus mein grüner Ausblick ist, Sie ist mir in diesem einen Jahr so vertraut geworden, dass sie mir von der Straße aus gesehen eine Andere zu sein scheint.

Die Nachtstrasse ist still, meine Nachbarn gehen früh schlafen und in neuster Zeit kommen die Müllmänner schon um 21 Uhr und nicht erst nach Mitternacht. Schaufeln und kratzen den Müll in das Müllauto, dass einmal grün lackiert war und fahren zum nächsten Sammelplatz in Phnom Penh.
Jetzt jedoch ist die Nachtstrasse nicht immer so still, nach einem späten Nachmittag oder Nachtregen erhebt sich ein vielstimmiges Froschkonzert, die Ochsenfrösche mit ihrem immer wiederkehrenden Ruf übertönen alle anderen.

Die Tür der Dachterrasse ist eine Schmiedearbeit mit großen eisernen Blumenornamenten, hinter ihnen ein Moskitonetz aus Draht, ungehindert dringen die Geräusche und ab und an kühlende Brisen zu mir herein.

Auch der Singsang der Mönche drang zu mir durch und ich nahm die Kamera vom Schreibtisch, öffnete die Tür zur Dachterrasse und sah die Mönche auf der anderen Straßenseite bei meinen Nachbarn von Haus zu Haus gehen. Halb singend halb sprechend in Pali beten die Mönche für die Menschen die aus ihren Häusern kommen. Eine warme Wortdusche die den Menschen Hoffnung gibt und einen Platz in diesem Augenblick.
Langsam gehen sie die Straße hinauf, unter ihren Sonnenschirmen kann ich von hier oben ihre Gesichter nicht sehen.

Alms Mönche

12. September 2006
Während der Sohn des Werkstattbesitzers ein Magazin durchblättert, arbeite ein etwas älterer Junge für ein paar hundert Riel in der Werkstatt. Hier werden in wenigen Minuten Nägel aus Autoreifen gezogen und Löcher geflickt. Der Junge taucht den Reifen in ein halbes Fass mit einer schmutzig schwarzen Brühe, dort wo Luftblasen zu sehen sind ist das Loch, dass muss er sich merken.
Er will seinen Job gut machen und ihn auf keinen Fall verlieren …

Der Sohn des Meisters und der Strassenjunge

19. September 2006
Phsar Thmei heißt der große Markt in Khmer. Übersetzt "neuer Markt“.
Ganz neu ist dieser Markt jedoch nicht mehr, er wurde 1938 nach Plänen des französischen Architekten Chauchon gebaut. Nach seinen Plänen ist auch die National Bibliothek in Phnom Penh gebaut worden.

Der Zentral Markt besitzt eine Art-Deko Struktur und bildet das Zentrum der Stadt, wenn man mal davon absieht das für viele Wat Phnom das Zentrum der Stadt ist. Mit seinen vier Armen breitet er sich auf einem riesigen Platz aus. Zwischen den Armen haben sich noch weit mehr Händler als im Inneren eingefunden, unter ihren teils schon recht verblichen Schirmen warten sie auf Kundschaft.

Hier kann man alles kaufen. Von der DVD, Kopien teurer Armbanduhren, Moskitonetze, Kochtöpfe und jede Menge Schlafanzüge, der beliebte Feierabenddress vieler Frauen, echte und falsche Steine, Lippenstifte, Kappen und Kleidung aller Art.

Zentralmarkt in Phnom Penh - Kambodscha

Neben dem National Museum, einigen Kinos und weiteren Gebäuden in Phnom Penh gehört der Zentral Markt zu einer Architektur Wanderung in Phnom Penh.

Für diejenigen die sich immer schon gefragt haben was man in Phnom Penh denn schon machen kann, hier eine Antwort: Der Plan zum Vorderseite und Rückseite ausdrucken.
Wenn man Glück hat findet an Sonntagen eine Führung statt, die Termine kann man auf der Webseite ebenfalls erfahren.

26. Oktober 2006
Nachdem sich tagelang kein Wind in der Stadt geregt hat, geht heute endlich wieder ein leichter Wind durch die Fächer der großen Zuckerpalme, die ich hier vom Schreibtisch aus sehen kann. Sie steht hinter dem Drei-Familien-Reihenhaus, auf der anderen Straßenseite.
Im Eckhaus steht jeden Tag der Friseur 12 Stunden auf den Beinen und schneidet ununterbrochen schwarze Männerhaare, die zum dicken Teppich geworden rund um den Stuhl liegen und nur einmal – gegen Abend – zusammengekehrt werden.
Manchmal hängt ihm eine Zigarette im Mund während er einen Umhang über die Schultern des nächsten Kunden wirft, wenn er sich dann mit der Schere oder dem Rasiermesser über den Kopf beugt, kommt die Zigarette dem Gesicht des Kunden sehr nahe, doch das scheint niemanden zu stören. Drei Friseurstühle stehen vor dem Spiegel der den größten Teil der Hauswand bedeckt.

Friseur gegenüber unseres Hauses.

14. November 2006
In einem Boot an der Küste vor Kampot saß ein Fischer ...
Der Fischer war sehr erstaunt was ihm da für große Schildkröten ins Netz gegangen waren. Die Größte wog 108 kg, zwei weitere wogen nur noch 68 kg und die Kleinste brachte es auf 11 kg.
Bei den ins Netz gegangenen Schildkröten handelt es sich um eine bedrohte Schildkrötenart.
Beeindruckt von der Größe brachte er die Schildkröten zu den zuständigen Behörden vor Ort. Dort wurden sie gewogen und vermessen.
Bevor die Schildkröten wieder in den Prek Kampong Bay River entlassen wurden bekamen sie einen kleinen Sender der sie in Zukunft identifizieren kann.
Nach einer buddhistischen Zeremonie und den besten Wünschen für die Zukunft wurden sie in ihren natürlichen Lebensraum entlassen.
Christo und seine Partnerin Jeanne-Claude rechtzeitig zum Wasserfestival nach Phnom Penh gekommen.
Das Foto könnte ein Beweis für die erste Verhüllung des Künstler Paares in Kambodscha sein ;-)

28. November 2006
In den 15 Monaten in denen ich nun täglich mehrmals einen Blick auf die Baustelle geworfen habe, manchmal auch einen Fixierenden, stelle ich rückblickend fest, dass sich in diesen Monaten an der Baustelle nicht wirklich viel verändert hat.

Die letzte Etage wurde in dieser Zeit gebaut, das Dach und zwei Nebengebäude wurden begonnen, was diese Nebengebäude angeht, die gerade mal über den Zaun hinaus wachsen, würde ich gerne wissen wozu sie einmal dienen sollen. Wenn das größere der beiden Nebengebäude eine Garage werden soll, dann dürfte sie einen mittleren Fuhrpark fassen, bei der Göße des Prachtbaues scheint das immerhin nicht unwahrscheinlich.

Vereinzelt wurden bereits Fenster eingesetzt. Der grüne Staubschutz der das Gebäude umhüllt löst sich immer mehr auf. In dem Tempo kann es noch lange so weiter gehen.

Weil sich also nicht soviel tut und die Fotos von der Baustelle sich immer mehr zu gleichen beginnen, hier mal eine ganz neue Sicht, mit einem Stück unserer Dachterrasse.

Norodom Boulevard Ecke 380 in Phnom Penh

29. November 2006
Im Park von Wat Phnom sitzen die Menschen unter den hohen Bäumen im Schatten, es ist beinahe dunkel dort, hier ist die Sonne nicht so gleizend wie zu dieser mittäglichen Stunde in ganz Phnom Penh, es tut in den Augen weh.
Doch hier im Schatten ist davon nichts zu spüren. Ich schiebe mein Fahrrad an den Bänken vorbei, eine junge Studentin ruft mir „Hello“ zu, „How are you?“ und die jungen Männer die neben ihr sitzen murmeln auch etwas.

Man schaut mir mit Neugier entgegen und auch ich schaue in die Gesichter. Ich bin auf der Suche nach der schönen Khmer, von der ich ein Foto habe, sie hockt auf dem Boden vor ihren Körben an der Bambusstange und serviert einem Kunden eine schnelle Mahlzeit, sie schaut genau in die Kamera nur für einen Augenblick, dieses Bild habe ich eingefangen, ich mag ihr Gesicht. Sie muss weit über vierzig sein, doch ihre Augen lachen wie die des Mädchens das sie einst war.
Heute habe ich sie nicht gefunden.

Der alte Cyclofahrer, der vor dem Phsar (Markt) Boeung Keng Kang seine Station hat und mit dem ich schon so oft gefahren bin, er schläft auch von ihm habe ich ein Foto, doch ich treffe ihn täglich mehrmals, ich wecke ihn nicht.

Heute Abend fahren wir sicher wieder zusammen zum Supermarkt, da werde ich es ihm geben. Foto des Cyclofahrers

20. Dezember 2006
Wieder fahre ich mit dem Cyclo durch Phnom Penh
Ich liebe es mit dem Cyclo durch die Strassen von Phnom Penh gefahren zu werden. Auch wenn man sich manchmal wie der Rambock fühlt der zwischen den Autos, Mopeds und anderen Verkehrsteilnehmerin, den Cyclofahrer wenigstens vor den heftigsten Folgen eines Frontalzusammenstoßes schützt.
Diesmal war der alte Mann mit dem ich meist fahre nicht auf seinem Stammplatz vor dem Markt in meiner Straße – Gott sei Dank hat er auch noch andere Fahrgäste – und so fuhren wir mit einem anderen Mann. Ab und an habe ich ihn schon vor dem Markt gesehen, doch sein Standort ist ein anderer.

Cyclofahrer in Phnom Penh die ungekrönten Künige der Straße

Man fährt auf einer Höhe die einem eine ganz neue Welt eröffnen.
Der Fahrer schwebt weit über einem und dem Sonnendach. Manch ein Cyclofahrer hat das Pech das seine Beine etwas zu kurz sind und so schwankt er bei jedem Pedaltritt leicht nach Links oder Rechts.
Die Beine von unserem Fahrer sind aussreichend lang.
Während der Fahrt habe ich fotografiert und weil es das Nächste war, auch meine Füße wie sie vor mir auf dem Rahmen der Fußstütze sthen.
Nahaufnahme meiner Füße

22. Dezember 2006
Eine Sondermarke für Kondome
Die erste Briefmarke der Welt, die für Kondome wirbt, ist in Kambodscha gedruckt worden. Drei Briefmarken im gesamt Wert von 3.000 Riel. Number one – das Kondom in Asien.

Es gibt Prostituirte in Kambodscha die jene Kunden ablehnen die kein Kondom benutzen wollen. Eine von ihnen wurde darauf hin von einem verärgerten Kunden angeschossen.
Eine Prostituierte die es schaffte ihre Kunden vom Gebrauch des Kondomes zu überzeugen infizierte sich mit AIDS nach ihre Hochzeit, als Ehefrau glaubte sie sich in Sicherheit.





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