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Kambodscha Tagebuch

14. Dezember 2009
„Mit Chirurgenmaske nach Angkor Wat“

In ihrem Artikel „Mit Chirurgenmaske nach Angkor Wat“ erweckt die FOCUS-Online-Autorin Michaela Strassmair den Eindruck, dass man sich im Angkor Park in Siem Reap ohne Mundschutz nicht mehr bewegen kann. Dadurch entsteht ein sehr schiefes Bild, das sich in ihrem Artikel auch weiter fortsetzt in dem sie die Belagerung der Touristen durch verkaufende Kinder beschreibt, die den Besuch der Tempel zu einer leidvollen Erfahrung machen.

Liebe Frau Strassmair, einige Tatsachen in Ihrem Artikel sind schlicht falsch, oder wohlwollend nicht ganz richtig. Sie erwecken den Eindruck als könne man im Angkor Park nicht mehr ohne Mundschutz fahren, das ist schlicht völlig übertrieben. Der Mundschutz gehört in Asien zum gewohnten Bild und dient eher dazu um vor Staubpartikeln zu schützen als vor Abgasen.

Zum Thema Elektroautos – Die Tuk-Tuk Fahrer haben erfolgreich gegen den Einsatz protestiert. Erfolgreich deshalb, weil alle Einnahmen an den Betreiber der Elektroautos ginge, und vorbei an der einheimische Bevölkerung die ohnehin kaum von Angkor Park profitiert.

Zum Thema Kinderverkäufer umzingeln Touristen - Apsara (die für den Schutz und Koordinierung der Restaurierung verantwortliche Organisation) hat festgelegt das nur vor den Tempeln, dass sind meist die Parkplätze auf denen die Tuk-Tuks und Busse anhalten, Waren verkauft werden dürfen. Betritt man die Tempel bleiben die Verkäufer auf den Parkplätzen zurück und man kann ungestört die Tempel besuchen.

Angkor Wat ist Weltkulturerbe und das man dort nicht der einzige Besucher sein kann, dürfte jedem klar sein. Die Zeiten in denen man Angkor Wat noch für sich alleine hatte sind längst vorbei.

Für die großen und kleinen Verkäufer gilt was für die Tuk-Tuk Fahrer gilt, für sie ist es die einzige Möglichkeit aus ihrem Kulturerbe ein kleines Einkommen zu erwirtschaften und was sie am Abend nach Hause tragen ist gemessen an den Besuchern die jetzt in der Hauptsaison Angor Park besuchen, beschämend! Wer seinen Seidenschal lieber auf dem Nachtmarkt kauft, sollte wenigstens Früchte und Wasser bei den Händler in Angkor Park kaufen.

Ihr Artikel ist sehr subjektiv, dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. In einem Punkt haben Sie, im Rahmen ihrer Recherche jedoch, weit über das Ziel hinaus geschossen: Zum UNESCO Weltkulturerbe zählen 108 Tempel in Angkor Park und nicht etwa 1.000.

Anmerkung: Focus Online hat diesen Kommentar aus Gründen der Netiquette abgelehnt.

Weiterführender Link im Phnom Penh Blogg:
Angkor Wat schafft nur ein sehr geringes Einkommen für Einheimische

03. Dezember 2009
Der Phsar Boeung Keng Kong in Phnom Penh

Unter den Blechdächern befindet sich der Markt (Phsar) Boeung Keng Kong. Er zählt zu den bekanntesten Märkten in Phnom Penh. Vor allem wenn es um frisches Gemüse und frischen Fisch geht, aber auch tausend andere Dinge des täglichen Bedarfs kann man an den unzähligen Marktständen kaufen. Von der glitzernden Haarspange bis zum gebrauchten Schuh, erhält man hier alles.

Die Fleischverkäuferinnen sitzen auf Tischen, ihre frische Ware auf Pappe ausgebreitet, ein Ventilator an dem Plastiktütenstreifen befestigt sind, die im Wind flattern und auf diese Weise die Fliegen verscheuchen. An manchen Ständen hängt das Huhn kopfüber, bereits gerupft, verlockend in Augenhöhe, hier sitzen die Händlerinnen auf Stühlen hinter ihrer Ware. Ab und an übertönt die Maschine die das Kokosnussfleisch kleinraspelt, die Wortfetzen und alle anderen Geräusche die dem Markt leben geben.

Auf den alten Karten der französischen Stadtplaner, die während der Kolonialzeit entstanden, ist dort wo sich der Markt befindet ein See eingezeichnet, der weit über das heutige Marktgelände hinaus reicht. So will es nicht Wunder nehmen das der heutige Markt nach diesem See benannt ist, denn Boueung bedeutet See und Keng Kong war der Name des See. Der See ist verschwunden und zum Markt geworden.

17. November 2009
Kambodscha Land der Akrobaten und Erfinder

Transport auf dem Moped in Phnom Penh500.000 angemeldete Mopeds gibt es in Phnom Penh. Dem gegenüber stehen 2.000 Führerscheine. Fahrrad fahren gilt als verpönt, wer kann fährt motorisiert. Das fehlen einer Fahrerlaubnis bedeutet nicht dass die Fahrer ihr Fahrzeuge nicht beherrschen, es bedeutet lediglich das sie die Regeln nicht kennen. Vorfahrt innerhalb des Kreisverkehres, rechts vor links, um nur einige zu nennen, ist den Fahrern fremd.
Ihre Fahrzeuge jedoch beherrschen sie. Selbst unter schwierigen Bedingungen, man stelle sich die Veränderung der Fahrzeugführung nur vor, die der Fahrtwind der auf die Scheibe drückt verursacht – der Fahrer beherrscht die Anpassung an die neuen Verhältnisse.

In Kambodscha wird ein Moped schnell zum Kleintransporter. Da wird angebaut und umgebaut, geschweißt oder nur vorübergehend zum leichten Abbau. Da gibt es Busanhänger - ein Holzkarren mit Sitzbänken, auf denen bis zu 30 Passagiere sitzen können, das Zugmittel ist ein Motorrad.
Gestelle für Schweine oder Gasflaschen, dem Erfindungsreichtum der Kambodschaner sind kaum Grenzen gesetzt.

Um Erfindungen ganz anderer Art geht es bei der Reyum Ausstellung nahe des National Museums. Plastikflaschen zu Mangopflückern umgebaut, kunstvolle Fahnen aus Stoffresten für die Pagoden, Windspiele aus Getränkedosen - dagegen wirken die Schuhe aus Autoreifen wie ein alter Hut.
Viele dieser Erfindungen sind mir schon bei meinen Reisen durch das Land begegnet, dass besondere dieser Ausstellung ist sie an einem einzigen Ort zu sehen, so offenbart sich erst das ganze Ausmaß der Findigkeit.

11. November 2009
Angkor Park - Versteckte Perspektiven



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